Joe Warkentin

Reisbrennen 2022

Als mich mein guter Freund Dennis vor einer Weile fragte, ob ich mit zum Reisbrennen an den Dekra Lausitzring kommen mag, war ich mehr als skeptisch. Dennoch willigte ich ein und kaufte zwei VIP-Tickets um mich am 05.08.2022 nach einem Vorstellungsgespräch auf dem Weg zu machen. Im Gepäck die Sony A7III, Sony 24-105 F4 G, das 70-200 F4 G und ein Canon 50mm F1.8. Ebenfalls meine analoge Canon AF35M.

Bier war auch im Gepäck – aber bei Julia, ich schwöre, Mama! 😀

Angekommen parkte ich meinen GTI auf dem Besucherparkplatz – “Only Asian Cars”. Eingesammelt wurde ich von Julia, welche über Instagram gesehen hatte, dass ich ein Ticket übrig habe – und dies wenige Tage vor dem Event und dann auch noch allein ohne mich zu kennen. Stabil! Nach dem Umladen von Zelt sowie Equipment ging es mit dem Kia ihrer Mutter aufs Grundstück , direkt in die erste DB Messung.

Als wir auf das Camp fuhren und endlich Dennis und Nadjas Camper sowie die Fahrzeuge von unseren Kollegen fanden bauten wir schnell die Zelte auf und machten uns samt Kamera auf den Weg um das Festival zu erkunden. Driftrennen, Show and Shine sowie Party bis in den morgen. Um 4 Uhr ging es ins Bett um dann um 8 Uhr wieder von Burnouts geweckt zu werden.

Sony A7III mit 70-200 F4

Das Fahrerlager und Gelände des Lausitzrings war immer wieder in Rauch gehüllt. Entweder vom Driftevent oder von Besuchern, die zeigen wollten was geht. Egal wann und wo.

Der zweite Tag ging dem wenigen Schlaf entsprechend schleppend los. Dennoch verbrachten wir den gesamten Tag unterwegs. Immer mit massig Gepäck – die Kamera trägt sich leider nicht allein.

Auf dem Tagesplan stand mehr Driftrennen, Time-Attack und das 1/4 Meile-Rennen. Wir hatten die Möglichkeit uns im Bereich zwischen Rennstrecke und Boxengasse zu bewegen um auch tatkräftig unseren Camp-Kollegen Calle zu unterstützen.

Rechts im Bild: Calle

Dieser war am 1/4 Meilen Rennen angetreten und hatte sich sehr gut geschlagen. Ausserdem war es ein atemberaubendes Gefühl mittendrin statt nur dabei zu sein. Besonders schön war es mit meinen Kollegen mitzufiebern und zu sehen wie Calles Frau sich für ihn gefreut hat. Gut gemacht, Meike! Im Gewusel der Teams, dem Sound der Motoren und dem Geruch von verbranntem Gummi wurde alles noch schöner! Besonders für mich als Fotograf und Car-Guy war dies beeindruckend.

“Stolz wie Calle” – Calle und sein Toyota Crown

Abseit davon gab es auch noch das Time-Attack Rennen, welches ich aber nur wenig fotografiert habe – mich zog es mehr zu den Driftern. Dennoch hier ein Bild, welches ich definitiv zu meinen persönlichen Favorites zählen kann:

Honda Civic auf der langen Geraden.

Der zweite und letzte Abend endete entspannt im Camp – wir waren alle gerädert von der Hitze, der Sonne und des hohen Lärmpegels. (Und ich ganz vielleicht vom vielen Bier am Vortag.) John entschied sich noch spontan abends das Getriebe seines Toyota Mark II wegzuschallern. Es reichte nicht, dass er am Freitag seiner Freundin einen Antrag gemacht hatte – da musste noch was kommen.

Morgens um 5 Uhr wurde ich nach 4 Stunden Schlaf unsanft von abreisenden Russen geweckt, welche etwas zu tief ins Glas geschaut hatten. Übel nehmen konnte ich es ihnen nicht – es ist schliesslich Reisbrennen.

Is that a SUPRA?

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Wenn man mich also fragen würde, wie ich das Reisbrennen beschreiben kann, würde ich es so halten:

Es war mein erstes Event dieser Art. Und ich bin mit einem frohen, aber mulmigen Gefühl angereist. Doch vor Ort wurden Fremde zu Freunden, es wurden gemeinsame Erinnerungen geschaffen, die sich nicht so schnell auflösen werden. (Ja John, ich hab noch ein Bild von dir in Schlüppi auf der Rennstrecke 😀 )

So oft wie dort wurde ich noch nie von Fremden umarmt und für Bilder gelobt. Teils sogar angesprochen. Ich bin ungemein dankbar, dass die Veranstalter ein so massives Event so entspannt und geordnet über die Bühne gebracht haben. Und das in Zeiten der XS Car-Night in Berlin. Ich bin ebenfalls dankbar, dass Julia keine Serienmörderin war und mich noch dazu nicht allein mit den ganzen Paaren gelassen hat – das wäre in Depressionen geendet.

Vielen Dank, Reisbrennen 2022. Wir sehen uns 2023 wieder! <3

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